Allergologie

Allergieteste

Hyposensibilisierung Weilheimer Kinderärzte, Jugendärzte

Allergien lassen sich durch bestimmte Testverfahren nachweisen. Für alle Tests gilt: der Test erhärtet nur einen bereits aus bestehenden Beschwerden hervorgegangenen Verdacht, ein deutlicher Test erhöht die Wahrscheinlichkeit dass eine Allergie besteht. Er sagt dagegen nichts oder nur sehr begrenzt darüber etwas aus, wie stark die Allergie ist. Im Umkehrschluss bedeutet ein leicht positives Testergebnis ohne typische Beschwerden auch noch keine Allergie. In der Regel kann nur durch viel Erfahrung und in der Zusammenschau des zeitlichen und situationsbezogenen Auftretens von Beschwerden in Kombination mit einem oder mehreren Allergietesten eine Allergie hinreichend sicher diagnostiziert werden. Letztlich zeigen daraus resultierende Behandlungsmaßnahmen wie Verhaltensratschläge zur Meidung des Allergens (Diät, räumliche Sanierung, Abschaffung des Haustieres oder eine Hyposensibilisierungsbehandlung, ob die Diagnose zutreffend war.

Folgende Allergieteste sind wissenschaftlich etabliert und werden von uns durchgeführt:

Dieser Test ist der empfindlichste Allergietest und daher bei der Suche nach einer Allergie erste Wahl. Die standardisierten Allergenlösungen oder auch frische Nahrungsmittel werden mittels eines winzigen spitzen Stempels in die Oberschicht der Haut gedrückt. Dies ist fast schmerzfrei, lediglich ein leichtes Piksen ist zu spüren, und in der Regel blutet es auch nicht. Dieser Test ist auch schon bei sehr kleinen Kindern, dann mit einer engeren Auswahl der wichtigsten in Frage kommenden Allergene, durchführbar und wird gut toleriert. Zwar kann der Test bei sehr kleinen Kindern oft noch negativ sein, eine sehr ausgeprägte Allergie wird jedoch nicht übersehen. Nach wenigen Minuten wird die Lösung abgewischt und nach ca. 10-15 Minuten ist das Ergebnis direkt ablesbar und kann besprochen werden. Das Ergebnis wird von negativ bis ++++ dargestellt. + bis ++ Ergebnisse sind fraglich bzw. leicht positiv. Ein Ergebnis von mindestens +++ entspricht der Reaktion auf die Histaminkontrolle und zeigt eine Sensibilisierung. Ein allergisches Risiko oder eine Sensibilisierungsgefahr besteht dabei nicht, da die Lösung nur in die obersten Hautschichten gelangt und nicht tiefer in den Körper eindringen kann. Zu beachten: Das Kind sollte eine Woche lang keine Antihistaminika (z.B. Cetericin) eingenommen haben.

Bei diesem Test werden aus venösem Blut (Blutabnahme meist in der Armbeuge oder Handrücken) einzelne Allergen-Antikörper (IgE) bestimmt. Auch hier ermöglicht die Höhe der Rastklasse von 0 bis maximal 6 eine Aussage über die Wahrscheinlichkeit einer Allergie. Nachteil ist, dass die freien Antikörper oft erst später im Verlauf einer Allergie nachweisbar sind, also in der Regel später als beim Prick-Test. Außer bei sehr kleinen Kindern wird auch nur die Bestimmung von 10 verschiedenen Allergenen von der Krankenkasse bezahlt. Der Test bietet sich als Verlaufskontrolle bei bekannter Allergie an oder zur besseren Unterscheidung der Wertigkeit, wenn im Pricktest sehr viele Allergene stark reagieren.

Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist die Möglichkeit, auch Unterallergene, sogenannte rekombinante Allergene bestimmen zu können. Diese rekombinanten Allergene werden routinemäßig vor einer Hyposensibilisierung gegen Birke oder Gräser bestimmt, da Patienten mit Allergie gegen das Hauptallergen besser auf die Therapie ansprechen als Patienten, die lediglich auf das Nebenallergen allergisch sind. Ein weiterer Anwendungsbereich ist die Unterscheidung ob bestimmte Nahrungsmittelallergien (z.B. Nüsse) eher zu schweren lebensbedrohlichen oder aber nur zu leichtern allergischen Reaktionen führen können.

Bei diesem Testverfahren werden inhalative Allergene oder Nahrungsmittelallergene mit einem Pflaster für 2 Tage auf den Rücken des Patienten geklebt. Hierdurch kann eine verzögerte allergische Reaktion (durch IgE oder IgG Antikörper) nachgewiesen werden, wobei die Verstärkung der Reaktion nach dem Entfernen des Pflasters bei Kontrolle am dritten Tag entscheidend ist (72 Stunden). Diese Methode eignet sich besonders bei Kindern mit Neurodermitis, um verzögerte Reaktionen auf den Hautzustand durch bestimmte Nahrungsmittel nachzuweisen. Diese Untersuchung kann nur montags oder dienstags begonnen werden.

Bei Nahrungsmitteln ist der OPT die sicherste Methode um eine Nahrungsmittelallergie gegen ein bestimmtes Allergen auszuschließen oder zu bestätigen. Nachdem durch sorgfältige Befragung des Patienten, bzw. der Eltern, und nach Vorliegen des Prick-Test und Rast-Test Ergebnisses eine schwere allergische Reaktion unwahrscheinlich ist wird das betreffende Nahrungsmittel nach vorheriger Meidung unter ständiger medizinischer Kontrolle in der Praxis in kleinen Schritten bis zur normalen Nahrungsmenge verabreicht und beobachtet ob eine Reaktion auftritt. Bei Milch beginnt man z.B. mit einem Tropfen auf die Lippen und steigert dann Trinkmenge schrittweise bis auf 100 ml. Der OPT beansprucht einen ganzen Vormittag und darf nur nach ausführlicher Besprechung mit dem Arzt geplant werden.

In seltenen Fällen lässt sich die Allergie in der Nase nicht auf der Haut (Prick-Test) oder im Blut (RAST-Test) nachweisen. Hier kann eine Testung mit einer verdünnten Allergenlösung direkt in die Nase die Allergie bestätigen.