Allergologie

Hyposensibilisierung

Hyposensibilisierung Weilheimer Kinderärzte, Jugendärzte

Die Hyposensiblisierung – spezifische Immuntherapie oder SIT ist ein natürliches Verfahren und die einzige derzeit wissenschaftlich anerkannte Behandlungsmethode, um eine Allergie dauerhaft abzuschwächen oder gar eine Toleranz herbeizuführen. Dabei wird, beginnend mit sehr geringen Mengen, die Dosis des regelmäßig unter die Haut verabreichten Allergens schrittweise erhöht, bis der Körper auf dieses Allergen nicht mehr reagiert. Die Gaben werden nach einer anfänglichen Steigerungsphase mit wöchentlicher Gabe über 3 Jahre alle 4-6 Wochen unter die Haut des Oberarmes gegeben.

Eine SIT wird vor allem bei Allergien gegen Frühblüher (Birke, Erle, Hasel) eingesetzt. Auch bei einer alleinigen Allergie gegen Hausstaubmilben oder wenn Sanierungsmaßnahmen im Wohnraum die Beschwerden nicht ausreichend verbessern, kann eine Hyposensibilisierung erwogen werden. Gleiches gilt bei schweren Fällen einer Katzenallergie.

Eine SIT reduziert in der Regel die allgemeinen Beschwerden, den Bedarf an Medikamenten, das Risiko ein Asthma durch die Allergie, bzw. weitere Allergien zu entwickeln. Die besten Behandlungsergebnisse weisen junge Patienten mit noch nicht lange bestehender Allergie und wenigen oder gar keinen zusätzlichen Allergien auf. Die Behandlung ist meist ab einem Alter von 5-6 Jahren zugelassen. Vor Beginn muss das Bestehen der Allergie durch eindeutige Beschwerden, typischen zeitlichen Zusammenhang mit Allergenkontakt und einem Allergietest (Prick- oder RAST-Test) bestätigt werden.

Die Gabe ist fast schmerzfrei, da im Gegensatz zur Impfung nicht in den Muskel sondern in das unter der Haut liegende Fettgewebe gespritzt wird. Die meisten Patienten gewöhnen sich sehr schnell an die Prozedur und spüren die Gabe kaum noch. Als leichte Reaktionen treten manchmal Rötung, leichte Schwellung oder Juckreiz auf. Obwohl extrem selten, ist eine schwere allergische Reaktion nicht ganz auszuschließen. Aus diesem Grund wird jeder Patient 30 Minuten in der Praxis überwacht. Am Tag der SIT sollten stärkere Anstrengungen wie Sport, Sauna oder heißes Duschen gemieden werden. Bei auftretenden Beschwerden muss umgehend der Arzt konsultiert werden.

Insgesamt ist die SIT eine sichere, nebenwirkungsarme und bei den meisten Patienten sehr erfolgreiche Behandlungsmethode, eine bestehende Allergie zu mildern oder zu heilen.