Impfung gegen Corona (Covid -19) für Kinder ab 5 Jahre und Jugendliche in unserer Praxis
NEU:
Bis auf Weiteres können Kinder und Jugendliche ab 5 Jahre auch direkt im Impfzentrum in Peissenberg (Ärztlicher Leiter: Dr. Wittermann ) geimpft werden. Wenden Sie sich dazu entweder direkt an das Impfzentrum (Telefon: 08803/ 4929700) oder melden Sie sich online an.
Da aufgrund der aktuellen Situation nur noch vereinzelt Nachfrage nach Impfungen besteht und wir den Impfstoff der Firma BIONTEC ( Corminaty) vorab bestellen müssen und er wegen der Haltbarkeit und Aufteilung in Flaschen nur an bestimmten Tagen verabreicht werden kann, bieten wir zur Zeit unseren Patienten die Impfung nicht an. Wir bitten hierfür um Verständnis.
Die E-Mail Adresse Corona-Impfung@weilheimer-kinderaerzte.de für Anfragen wurde daher deaktiviert und wird nicht mehr bearbeitet.
Gerne beraten wir unsere Patienten aber weiterhin zur Impfung. Ab Herbst soll ein auf Omikron angepasster Impfstoff von Biontec, ggf. auch Moderna verfügbar sein. Es kann durchaus sinnvoll sein, bei gesunden Kindern die Verfügbarkeit dieses Impfstoffes abzuwarten. Je nach Entwicklung und Nachfrage werden wir ggf. ab Herbst dann auch wieder Impfungen in unserer Praxis anbieten.
Impfung für Jugendliche von 5 bis 11 Jahre:
Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch Institut (RKI) empfiehlt nun auch gesunden Kindern zwischen 5 und 11 Jahren eine Coronaimpfung. Das geht aus dem neuen Epidemiologischen Bulletin des RKI vom 24. Mai 2022 hervor.
Epidemiologisches Bulletin 5/22 https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2022/Ausgaben/21_22.pdf?__blob=publicationFile
Sie sollen aber im Gegensatz zum Impfschema bei anderen Gruppen aber zunächst nur eine mRNA-Impfdosis erhalten. Bislang hatte die STIKO für diese Personengruppe keine Empfehlung ausgesprochen – allerdings konnten sie nach entsprechender ärztlicher Aufklärung geimpft werden, sofern Kind und Eltern beziehungsweise Sorgeberechtigten dies wünschten. Die STIKO hatte nach Auswertung der bis dahin zur Verfügung stehenden Daten im Januar zunächst nur eine Indikationsempfehlung für junge Kinder (5 – 11 Jahre) mit chronischen Erkrankungen oder besonderen Risiken (siehe unten ) ausgesprochen und die Impfung nicht allgemein empfohlen.
Konkret angeraten ist nun, dass Kinder mit Vorerkrankungen weiterhin eine Grundimmunisierung mit 2 Impfungen sowie eine Auffrischimpfung erhalten sollen. Gesunde Kinder sollten eine Grundimmunisierung mit zwei Impfstoffdosen bekommen, wenn sich in ihrem Umfeld enge Kontaktpersonen mit hohem Risiko für eine schwere Verlauf von COVID-19 befinden, die durch eine Impfung selbst nicht sicher geschützt werden können. Ist der Zeitpunkt einer durchgemachten SARS-CoV-2- Infektion bekannt, soll die Impfung frühestens 3 Monate nach der Infektion verabreicht werden. Gesunde Kinder, die bereits 2 Impfungen erhalten haben, sollen zunächst nicht erneut geimpft werden.
Gesund: 1 Impfung (1 )
Gesunde Kinder in deren Umfeld enge Kontaktpersonen mit hohem Risiko für eine schwere Verlauf: Grundimmunisierung mit 2 Dosen (2)
Kinder mit Vorerkrankungen ( siehe unten ) : 2 Impfungen und Auffrischimpfung ( 2 + 1 )
Pressemitteilung vom 24.05.22: https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Empfehlungen/PM_2022-05-24.html
Pressemitteilung der STIKO zur COVID-19-Impfempfehlung für Kinder von 5-11 Jahren und für Personen mit durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion und bisher unvollständiger Immunisierung (20. Aktualisierung)
- Die STIKO aktualisiert ihre COVID-19-Impfempfehlung und empfiehlt nun auch gesunden Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren zunächst einemRNA-Impfstoffdosis gegen COVID-19.
- Zudem hat die STIKO ihre Impfempfehlung für Personen mit durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion und bisher unvollständiger Immunisierung aktualisiert.
- Darüber hinaus hat die STIKO das Kerndokument, das alle STIKO-Empfehlungen zur COVID-19 Impfung beinhaltet, grundlegend überarbeitet.
Zu 1: Die STIKO empfiehlt Kindern ohne Vorerkrankungen im Alter von 5 bis 11 Jahren zunächst eine Impfstoffdosis, vorzugsweise mit Comirnaty (10 µg). Die Verwendung von Spikevax (50 µg) ist für 6- bis 11-jährige Kinder laut Zulassung ebenfalls möglich. Diese Impfempfehlung wird vorsorglich ausgesprochen, weil ein erneuter Anstieg von SARS-CoV-2 Infektionen im kommenden Herbst bzw. Winter zu erwarten ist. Die zunächst einmalige Impfung zielt darauf ab, jetzt eine möglichst gute Basisimmunität aufzubauen. Sollte es zukünftig notwendig sein, den Impfschutz der Kinder zu optimieren, kann dies dann mit einem längeren Impfabstand zwischen 1. und 2. COVID-19 Impfung rasch erfolgen. Durch diesen längeren Impfabstand kann eine bessere Schutzwirkung und ein länger anhaltender Schutz erzielt werden. Auch das Myokarditisrisiko nach der eventuell später notwendigen 2. Impfung kann durch einen längeren Impfabstand in dieser Altersgruppe weiter reduziert werden. Insgesamt wird das Risiko einer Myokarditis bei Kindern zwischen 5 und 11 Jahren im Vergleich zu Jugendlichen und Erwachsenen als deutlich geringer eingestuft.
Kinder mit Vorerkrankungen sollen weiterhin eine Grundimmunisierung mit 2 Impfungen sowie eine Auffrischimpfung erhalten.
Gesunde Kinder, in deren Umfeld sich Angehörige oder andere Kontaktpersonen mit hohem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf befinden, die durch eine Impfung selbst nicht sicher geschützt werden können, sollen eine Grundimmunisierung mit 2 Impfstoffdosen bekommen. Gesunde Kinder, die bereits eine 2-malige Impfung erhalten haben, sollen zunächst nicht erneut geimpft werden.
Für alle Kinder wird die Frage der Notwendigkeit einer Vervollständigung der Grundimmunisierung bzw. einer Auffrischimpfung im Spätsommer bzw. bei Wiederanstieg der Infektionszahlen erneut bewertet.
weitere Fragen: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/FAQ_Liste_Impfung_Kinder_Jugendliche.html
Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin schrieb hierzu im Januar: Die primäre Krankheitslast dieser jungen Altersgruppe durch schwere Erkrankungen ist unverändert sehr gering. Die Übertragungsrate des Virus aus dieser Altersgruppe heraus ist geringer als bei Erwachsenen. Das gilt insbesondere für Kinder ohne Krankheitssymptome. Die Annahme, dass die Impfung bei jungen Kindern einen anhaltenden Einfluss auf die Übertragungsrate des Virus nehmen wird, ist unbestätigt. Insoweit ist die Nutzen-Risiko-Abwägung bei der Impfindikation bei jungen Kindern besonders sorgfältig zu überprüfen und nicht so offensichtlich wie bei der Impfung von Erwachsenen. Die Forderung nach Impfungen der jungen Kinder zur Verhinderung eines allgemeinen Lockdowns ist nicht verhältnismäßig. Der Eigennutz für das Kind muss im Vordergrund stehen.
Bei Infektion ist der Krankheitsverlauf zwar weiterhin meist mild oder sogar asymptomatisch. Hospitalisierungen und intensivmedizinische Behandlungen sind selten und Todesfälle traten nur vereinzelt bei Risikopatienten mit Vorerkrankungen auf. Bei bestimmten Vorerkrankungen ist das Risiko für einen schweren Verlauf erhöht.
Die Auswirkungen des Auftretens von Omikron können noch nicht abschließend eingeschätzt werden. Es zeigt sich eine höhere Infektiosität bei eher milderem Verlauf. Es gibt bisher keinen Hinweis auf schwerere Verläufe bei Kindern. Daher bleibt es weiter unklar, ob Kinder bei einer zunehmenden Omikron- Ausbreitung von der Impfung profitieren.
Dies bedeutet keinesfalls, dass die Impfung nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz des Kindes bzw. der Sorgeberechtigten nicht möglich ist.
Mittlerweile gibt es auch erste Daten der CDC zur Sicherheit des Impfstoffes bei Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren aus den USA (insgesamt 8,7 Mio Dosen verimpft): Dabei wurden über das Vaccine Adverse Event Reporting System (VAERS) in 4.249 Fällen berichtet, hiervon waren 3.092 unerwünschte Ereignisse, davon 100 schwerwiegend. Hierbei ist zu beachten, dass diese Meldungen die tatsächliche Häufigkeit unterschätzen können. Unter den 100 schwerwiegenden Ereignissen waren 30 hohes Fieber, 21 Erbrechen, 12 Brustschmerz, 10 Kopfschmerzen und 10 Krampfanfälle, davon 5 neu aufgetretene Fälle (ohne Vorerkrankungen) und 2 Fieberkrämpfe. Im v-safe health check-in survey (42.504 Fälle) waren die häufigsten berichteten Nebenwirkungen bei 1./ 2. Impfung: Schmerz (53/56 %), Müdigkeit (20/26 %), Kopfschmerz (14/ 20 %), Fieber (8/ 13 %), Schuluntauglichkeit (8/ 11 %), Schwindel (5/ 7 %), Bauchschmerz (5/ 6 %), Erbrechen (2/ 3 %). Notfall-Behandlung in 0,1 % der Fälle und Aufnahme ins Krankenhaus 0,02%. In keinem Fall wurde eine Myokarditis berichtet, im VAERS wurden 11 Fälle einer Myokarditis registriert. Dies ist seltener als bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Insgesamt traten bei Kindern von 5 bis 11 Jahren weniger Nebenwirkungen auf als bei Jugendlichen von 12 bis 15 Jahren. https://www.cdc.gov/mmwr/volumes/70/wr/mm705152a1.htm
Impfung für Jugendliche von 12 bis 16 Jahre:
Nachdem der Impfstoff ab 12 Jahren durch die EMA zugelassen wurde, empfiehlt die STIKO die Impfung nach eingehender Risiko-Nutzen-Analyse für Jugendliche ohne besonderem Risiko. Zur Sicherheit der Impfung gibt es in dieser Altersgruppe mittlerweile ausreichend Daten und Erfahrungen. Bei Infektion ist der Krankheitsverlauf zwar weiterhin meist mild oder sogar asymptomatisch. Hospitalisierungen und intensivmedizinische Behandlungen sind selten und Todesfälle traten nur vereinzelt bei Risikopatienten mit Vorerkrankungen auf. Bei bestimmten Vorerkrankungen ist das Risiko für einen schweren Verlauf erhöht. Für folgende Jugendliche ist die Impfung uneingeschränkt empfohlen:
- Adipositas > 97. Perzentile
- angeborene oder erworbene relevante Immunschwäche
- angeborene zyanotische Herzfehler (Ruhe-Sättigung < 80%)
- schwere Herzinsuffizienz
- schwere pulmonale Hypertonie
- chronische Lungenerkrankungen mit einer anhaltenden Einschränkung der Lungenfunktion (das entspricht nicht einem gut eingestellten Asthma )
- chronische Niereninsuffizienz
- chronische neurologische oder euromuskuläre Erkrankung
- maligne Tumorerkrankungen
- Trisomie 21
- syndromale Erkrankung mit schwerer Beeinträchtigung
- Diabetes mellitus (nicht gut eingestellt, d.h. HbA1c >8 )
- enger Kontakt zu nicht impfbaren gefährdeten Personen
- Wenn Eines der Kriterien zutrifft, können Sie auch wie oben beschrieben uns eine Mail schicken, zusätzlich im Betreff : Risikopatient !!! Wir werden Sie dann zeitnah kontaktieren.
Aufgrund der psychosozialen Einschränkungen durch die Corona-Massnahmen und zur Sicherstellung einer Teilhabe an Schulbildung sieht die STIKO eine Impfung aber auch für gesunde Jugendliche ab 12. Jahren gerechtfertigt. Bei eiligem Impfwunsch bleibt das Impfzentrum (s. o. ) primärer Ansprechpartner.