Was müssen Sie nach einem Zeckenstich tun?
- Entfernen Sie die Zecke so schnell wie möglich, aber ohne Hast. Am besten geeignet sind spezielle Zeckenpinzetten oder Zeckenkarten. Falls Sie keine zur Hand haben, können Sie die Zecke auch mit den Fingernägeln entfernen.
- Zeihen Sie die Zecke langsam aus der Haut heraus – ohne Drehen oder Vorbehandlung. Falls die Zecke bereits vollgesaugt ist, vermeiden Sie das Quetschen des Körpers.
- Falls ein Rest des Stechapparates oder der Kopf in der Haut verbleibt, können Sie ihn mit einer sterilen Nadel entfernen oder auch am nächsten Tag von einem Arzt entfernen lassen. Das Infektionsrisiko erhöht sich damit nicht.
- Suchen Sie sorgfältig den Körper und bei Kindern vor allem auch den Kopf nach weiteren Zecken ab.
- Beobachten Sie die Haut in der Umgebung der Einstichstelle 6 Wochen lang. Eine anfängliche Rötung durch die Zeckenspeichelstoffe bildet sich innerhalb einiger Tage zurück. Tritt danach erneut eine Rötung auf oder vergrößert sich die anfängliche Rötung, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Es kann sich um eine Frühmanifestation der Borreliose, des Erythema migrans, handeln.
- Die Verbreitung der Borrelien über den Blutweg kann sich durch ein grippeartiges Krankheitsgefühl bemerkbar machen. Auch dann sollte der Arzt umgehend aufgesucht und der Zeckenstich angegeben werden.
- Bei einer typischen Hautentzündung in der Umgebung des Zeckenstiches sollte ohne Blutuntersuchung eine Antibiotikabehandlung mit Doxycyclin (Kinder ab 9 Jahre) oder Amoxicillin über 10-14 Tage durchgeführt werden.
- Die Borreliose ist im Frühstadium (multiple Erythemata migrantia) durch diese Therapie vollständig heilbar. Spätinfektionen werden dadurch verhindert. Eine Untersuchung der Zecke auf Bordellen ist nicht sinnvoll, da bei positivem Nachweis in der Zecke überhaupt nicht sicher ist, ob die Borrelien überhaupt in die Haut übertragen wurden und ob sie im Falle der Übertragung zu einer Erkrankung führen.
- Nur ein Teil (<5%) der mit Borrelien infizierten Menschen erkrankt! Aus diesem Grund ist von einer prophylaktischen oralen Antibiotikatherapie abzuraten.